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Nicht nur die Bühne – auch der Zuschauerraum in der Hamburger Laeiszhalle war vollbesetzt. Foto Katharina Biebl
Nicht nur die Bühne – auch der Zuschauerraum in der Hamburger Laeiszhalle war vollbesetzt. Foto Katharina Biebl
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In taberna und im Drachenboot

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Deutsch-polnischer Austausch des Jungen Orchesters Hamburg
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„Den Opfern des Zweiten Weltkriegs“ waren die Aufführungen von Brahms‘ Deutschem Requiem in Hamburg und im oberschlesischen Zabrze gewidmet, zu denen sich das Junge Orchester Hamburg und der polnische Jugendchor „Resonans con tutti“ im Jahr 2008 erstmals zusammenfanden.

Der damalige Austausch war fruchtbarer, als die Organisatoren jemals geahnt hatten. Deshalb war die Fortsetzung der Begegnung von Anfang an ein Muss für beide Seiten. Vier Jahre später fanden sich beide Ensembles nun zu einem Folgeprojekt zusammen. Für die gemeinsame Zeit in Hamburg nahm man sich Großes vor:

Anfang Mai wurde eine Woche lang auf ein Konzert in der Hamburger Laeiszhalle mit Orffs berühmten Carmina Burana und Bruckners Te Deum hingearbeitet. Unterstützt wurden beide Ensembles von dem Neuen Knabenchor Hamburg und den hervorragenden Gesangssolisten Christiane Canstein, Gabriele-Betty Klein, Michael Connaire und Marius Adam. Das Schlagzeugensemble von Thomas Arp (HfMT Hamburg) und die Pianisten Frank Löhr und Maximilian Gillmeister komplettierten das Orchester. Mit dem Konzert debütierte der Dirigent Simon Kannenberg, selbst ehemaliges JOH-Mitglied und studierter Schulmusiker, in der Laeisz-halle.

Kaum ein Werk eignet sich mehr für einen solchen Austausch wie „die Carmina“: Sah doch Orff selbst sofort die verbindende Kraft des mittelalterlichen Lateins, der damaligen europäischen Kultursprache, als er erstmals die Texte in Händen hielt. Schließlich fand sogar der In taberna-Chor seine sinnstiftende Entsprechung im Freizeitprogramm...

Vor den Proben wurde den Austauschpartnern ein überwiegend musikalisch orientiertes Besuchsprogramm geboten. So konnte das Carillon am Mahnmal St. Nikolai ebenso in Aktion bewundert werden wie die neuen Orgeln an der Hauptkirche St. Michaelis, die KMD Manuel Gera anschaulich vorführte. 

Unangefochtenes Highlight in der Freizeitgestaltung war aber das Drachenbootrennen auf der Alster. Nach einem anstrengenden Vormittag in drei gemischten großen Booten waren einige Mitsänger und –spieler am Nachmittag beim Probenbeginn schon am Ende ihrer Kräfte. Bei allen geselligen Gelegenheiten verblüfften die Chormitglieder ihre Gastgeber, indem frei heraus Repertoirestücke gesungen wurden – auswendig, ohne Leiter und mit perfekter Intonation.

Als die Mitwirkenden am 7. Mai schließlich die Bühne der Laeiszhalle betraten, trauten sie ihren Augen kaum: der Saal war nahezu ausverkauft! Angespornt von dem guten Besuch und der intensiven Probenarbeit gaben die 140 Mitwirkenden ihr Bestes und wurden vom gesamten Publikum nach wenigen Sekunden Applaus mit Standing Ovations bedacht. Eine musikalische Zugabe blieb aus – die war ja schon in den Carmina Burana inbegriffen. Aber eine Zugabe wird es bestimmt geben: 2013 in Zabrze!

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