Oldenburg - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bedeutung der von der Corona-Pandemie hart getroffenen Kultureinrichtungen hervorgehoben. «Was wir in Konzertsälen, Theatern, Opern- oder Balletthäusern erleben sind keine austauschbaren, notfalls verzichtbaren Zugaben», sagte Steinmeier laut vorab verbreitetem Redetext anlässlich des 175-jährigen Bestehens des Deutschen Bühnenvereins.
Ohne diese Begegnung in der Kunst, ohne Austausch, ohne Miteinander und ohne Kontroverse könne die Gesellschaft nicht überleben: «Eine Gesellschaft hört auf zu existieren ohne diesen öffentlichen Raum», so Steinmeier bei einem Festakt in Oldenburg.
Der Deutsche Bühnenverein mit Hauptsitz in Köln wurde 1846 in Oldenburg gegründet und ist der Bundes- und Arbeitgeberverband der Theater und Orchester. Ihm gehören als Mitglieder 430 Stadt- und Staatstheater, Opernhäuser, Privat- und Landesbühnen und Rundfunkgesellschaften an.
«Wir merken, dass es überall langsam wieder losgeht», sagte der Vereinspräsident und Hamburger Kultursenator Carsten Brosda (SPD). In den Ländern sei dies aufgrund der jeweiligen Inzidenzwerte und Verordnungen unterschiedlich.
So starte Hamburg am Freitag mit einer Opern-Premiere im Innenraum, und in Nordrhein-Westfalen sollten Innenveranstaltungen am Wochenende beginnen. Aufseiten der Betriebe sei eine große Erleichterung zu spüren, weil man das vergangene halbe Jahr nahezu durchgearbeitet und viele Produktionen weiterentwickelt habe bis zur Generalprobe. Jetzt warteten Häuser und Ensembles, dass man die Premieren in dieser Saison oder Anfang der nächsten Saison starten könne.