Die Leipziger Buchmesse richtet in Zusammenarbeit mit MDR Klassik und dem Bundesverband Musikunterricht 2024 zum 6. Mal einen Programmtag für Musiklehrkräfte aus. Der Fachtag Musikunterricht findet am Freitag, 22. März 2024 statt und steht unter dem Motto „Vielfalt Leben“. Das Programm richtet sich an Musiklehrende aller Unterrichts- und Schulformen und bietet spannende Gesprächsrunden, Workshops und Vorführungen rund um musikpädagogische Themen, die Theorie und Praxis kombinieren. Der Fachtag Musikunterricht wird als Weiterbildung anerkannt. Mehr unter dem Link beziehungsweise QR-Code am Ende des Artikels.
Die Leipziger Buchmesse, musikalisch
Erstmals kooperieren auch neue musikzeitung und Bundesverband Musikunterricht (BMU) im Rahmen des Fachtages Musikunterricht. Insgesamt acht Gespräche, Talks und Präsentationen werden am 22. und 23. März auf der Bühne des Musik-Cafés in der Halle stattfinden und aktuelle Themen des musikpädagogischen und kulturpolitischen Diskurses aufgreifen. Die Halle 4 ist die Heimat der Musikverlage, die hier nicht erst seit dem Ende der Musikmesse Frankfurt gerne die Gelegenheit nutzen, auf einer Publikumsmesse ihre Noten und Bücher direkt an den Leser und Hörer, den Musiklehrer und Musiker zu bringen.
Die Panels des Fachtags kreisen um Themen wie „Macht KI Schülerhirne dumm? – Gaming & Musik/ Musik & KI“, „Der Cantor tuet nichts!“ oder „Recht auf Ganztag ab 2026 – Kooperationen zwischen Schule und Musikschule“ oder „Musikunterricht & Weltgeschehen – Wie reagiert der Musikunterricht auf aktuelle Themen“.
Expertinnen diskutieren darüber, wie der Musikunterricht auf Gaming und Virtual Reality und die neuen Werkzeuge der KI reagiert. Ersetzt der Laptop das schulpraktische Klavierspiel? Welche Kompetenzen muss ein zeitgemäßer Musikunterricht vermitteln? Wie ändern sich die Lernziele?
Es geht aber auch um das Berufsverständnis des Musiklehrers in der Eigen- und der Außensicht. Die Gesprächsrunde mit dem Intendanten des Bachfests Leipzig, Michael Maul, wird sich, ausgehend von Bach und seinem Wirken, mit aktuellen Zeitfragen auseinandersetzen, angefangen bei Vorurteilen (Lehrer sind faul) und Burnout-Problemen im Lehrberuf.
Wie können Kooperationen zwischen allgemeinbildenden Schulen und Musikschulen sinnvoll ausgestaltet werden? Das Interesse an Zusammenarbeit von Musikschulen mit allgemeinbildenden Schulen nimmt allerdings gegenwärtig auf dem Hintergrund geplanter oder schon realisierter schulischer Ganztagsangebote erkennbar zu. Die Praxis zeigt, dass vertragliche Regelungen eine große Hilfe darstellen, Kooperationen auf den Weg zu bringen und erfolgreich durchzuführen. Über die Ausgestaltung solcher Kooperationen diskutieren Politik und Unterrichtspraktiker.
Gäste sind neben Michael Maul (Intendant Bachfest) und der Chefredakteurin der Zeitschrift „KulturAustausch“ des Internationalen Instituts für Auslandsbeziehungen, Sandra Rendgen, unter anderem Dietmar Schenk (Universität der Künste Berlin), Jenny Schmiedel (Programmleitung für MUS-E® Berlin) und der Autor Albrecht Dümling, der seit Jahren zu Themen der „verschwundenen, verbotenen und verfolgten Musik“ aus den Jahren des Nationalsozialismus in Deutschland forscht. Er liest aus seinem jüngsten Buch „Mein Gorilla hat ’ne Villa im Zoo – Die Weintraubs Syncopators zwischen Berlin und Australien“. Zusammen mit seinem Verleger, Theo Geißler, wird er am 22. März um 16 Uhr in Halle 4 auf der Messeforums-Bühne zu sehen sein. Die 1924 von dem Pianisten und Schlagzeuger Stefan Weintraub gegründeten „Weintraubs Syncopators“ waren bis 1933 Deutschlands beliebteste Jazzband, bis sie von den Nationalsozialisten ins Exil getrieben wurden. Diese erste umfangreiche Publikation zum Thema zeichnet die künstlerische Entwicklung und den bewegenden Lebensweg der Weintraubs Syncopators nach – ein wichtiges Kapitel musikalischer Zeitgeschichte Deutschlands.
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