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Nachrichten 2009/03

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Streit um erhöhte Konzerttarife - Brand bei Pleyel - nmzMedia-Dokumentation eines JMD-Projekts auf ARD Eins Festival - Premiere für Into Johannesburg - Stipendien München - Musikgymnasium Schloss Belvedere - Liszt für die Klavierjugend - INMM-Frühjahrstagung

Streit um erhöhte Konzerttarife

Zum 1. Februar erhöhte die GEMA ihre Konzerttarife nach eigenen Aussagen im Durchschnitt um 14 Prozent. Angestrebt werde, teilte die GEMA mit, eine Anhebung der Vergütungen auf ein Niveau von zehn Prozent der Bruttoeinnahmen in einem Zeitraum von sechs Jahren. 

Dagegen lief der Verband der Konzertwirtschaft, der Bundesverband der Konzertwirtschaft (idkv) Sturm und beklagte „drastische Erhöhungen“ der Konzerttarife.

idkv-Präsident Jens Michow kritisierte, die Veranstaltungsbranche solle „für die weggebrochenen Einnahmen aus dem Tonträgerverkauf herhalten“. Michael Russ, Präsident des Verbands der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) sagte, trotz eines Angebots der Verbände, der GEMA deutliche Erhöhungen zuzugestehen, sei es bisher zu keiner Einigung gekommen. Daher sei ein Schiedsstellenverfahren gegen die GEMA eingeleitet worden. Während nach Angaben der Verbände derzeit die Autorenvergütung bei einem Rockkonzert mit 1.200 Besuchern und einem Eintrittspreis von 23 Euro bei rund 600 Euro liege, wolle die GEMA die Vergütung bis 2014 auf 2.580 Euro erhöhen. Bei einem Konzert mit 5.000 Besuchern und einem Durchschnittspreis von 45 Euro sollen es künftig 18.000 Euro statt wie bisher 3.370 Euro sein. Nach Angaben der GEMA ist die derzeitige Höhe der Konzerttarife „unangemessen niedrig“. Die Rechtsprechung gehe regelmäßig von einer Zehn-Prozent-Beteiligung des Urhebers an den erzielten Einnahmen aus. Die Vergütungssätze für Verbandsmitglieder betrügen dagegen derzeit für Konzerte bis zu 3.000 Personen nur 1,9 Prozent, für Konzerte bis zu 15.000 Personen 1,5 Prozent und für Konzerte mit über 15.000 Personen 3,6 Prozent der Kartenumsätze.

Brand bei Pleyel

Die traditionsreiche Klaviermanufaktur Pleyel muss nach der Schließung ihres Werks in Alès vor zwei Jahren einen weiteren herben Rückschlag erleiden. In der Nacht vom 4. zum 5. Februar wurde das im Pariser Vorort Saint-Denis ansässige Werk der letzten französischen Klaviermanufaktur, die 1807 vom Pianisten und Komponisten Ignaz Pleyel gegründet wurde, durch einen Brand weitgehend zerstört. Der Brand entstand im Maschinenwerk der Fabrik, der Sachschaden wird auf 5 Millionen Euro geschätzt. Alle Mitarbeiter blieben unversehrt und konnten Konstruktionspläne, Modelle und Prototypen retten. Heute ist die Klaviermanufaktur der älteste noch aktive Klavierproduzent der Welt und stellt zirca 1.000 Instrumente im Jahr her. Den Angaben der Manufaktur zufolge soll schon in wenigen Wochen die Produktion wieder aufgenommen werden.

Arab-Jewish Youth Orchestra
nmzMedia-Dokumentation eines JMD-Projekts auf ARD Eins Festival

Das Ideal der Völkerverständigung durch Musik wird im Arab-Jewish Youth Orchestra zur gelebten Überzeugung. Auf Einladung der Jeunesses Musicales Deutschland war das Orchester vom 15.-23. Oktober 2008 auf Deutschlandtournee. Gemeinsam spielten die jungen Musiker neu arrangierte Volksweisen aus beiden Kulturkreisen bis hin zu abendländischer Klassik. Beim Gastspiel des Orchesters im Jüdischen Museum in Berlin war ein Kamerateam von nmzMedia dabei.
An folgenden Terminen sendet ARD Eins Festival die Dokumentation unter dem Titel „Musik aus dem Morgenland – Das Arab-Jewish Youth Orchestra Israel in Deutschland“: Samstag, 4. April 2009, 12.45 Uhr; Sonntag, 5. April 2009. 8.00 Uhr und Donnerstag, 9. April 2009, 8.15 Uhr www.nmzmedia.de

Premiere für Into Johannesburg

Im Oktober waren erstmals die musikalischen Echos auf einen vom Siemens Arts Program angeregten und finanzierten Istanbul-Aufenthalt von Mark Andre, Beat Furrer, Samir Odeh-Tamimi und Wladimir Tarnopolski aufgeführt worden.

Im März 2009 erklingt nun der zweite Teil des musikalischen Städtewerks „into...“. Mehrere Wochen waren die Komponisten Luke Bedford, Jörg Birkenkötter, Lars Petter Hagen und Lucia Ronchetti in Johannesburg auf der Suche nach einer musikalischen Essenz der südafrikanischen Metropole. Die Charakterisierungen der vier Komponisten von „Jo‘burg“ reichen von „lebendig, reich, hoffnungsvoll“ bis hin zu „arm, schmutzig, gefährlich oder gar erschreckend und verstörend“. Ihre kompositorischen Annäherungen an die Stadt werden nun vom Ensemble Modern unter der Leitung von Sian Edwards in Berlin und Frankfurt präsentiert.

Die Berliner Uraufführung findet am 6. März 2009, 20 Uhr, im Konzerthaus Berlin statt (Konzerteinführung 18 Uhr), eine Folgeaufführung gibt es am Tag darauf, 20 Uhr, im Mozart Saal der Alten Oper Frankfurt.

Im Rahmen der Werkeinführungen wird in beiden Städten ein Film speziell zu „into Johannesburg“ gezeigt.

Ein Trailer zum Thema in Kürze unter www.nmzmedia.de

Stipendien München

Die Landeshauptstadt München vergibt jährlich drei mit jeweils 6.000 Euro dotierte Stipendien für Musik sowie – je nach Zinsertrag – den Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Nachwuchskünstler im Bereich Musik. Damit sollen konkrete, besonders anspruchsvolle musikalische Arbeitsvorhaben in den Bereichen Komposition, Programmerarbeitung oder berufliche Fortbildung außerhalb Münchens unterstützt werden.
Sowohl Einzel- als auch Ensemblestipendien in allen Musikgattungen und -bereichen sind möglich, allerdings mit besonderer Berücksichtigung der zeitgenössischen Erscheinungsformen. Bewerben können sich Musiker und Komponisten, die ihren Wohnsitz innerhalb des S-Bahn-Bereiches München haben, beziehungsweise Ensembles, bei denen mindestens die Hälfte der Mitglieder den Wohnsitz im S-Bahn-Bereich München haben.
Der Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 30. April 2009 (Datum des Poststempels).

Nähere Informationen: Jutta Noack (jutta.noack [at] muenchen.de (jutta[dot]noack[at]muenchen[dot]de)) – Fachreferenzen, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Abteilung 1, Musikstipendium, Burgstraße 4, 80331 München

Musikgymnasium Schloss Belvedere

Das Musikgymnasium bietet neben der umfassenden Allgemeinbildung, die zu einem europaweit anerkannten Abitur führt, eine professionelle musikalische Ausbildung bei Professoren und Lehrbeauftragten der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Die Bewerber der Klassen 4 bis 10 mit einer besonderen musikalischen Begabung sollten bereits erfolgreich ein Orchesterinstrument oder Klavier, Orgel, Blockflöte, Gitarre, Gesang, Cembalo, Akkordeon spielen. Grundvoraussetzung ist aber die gymnasiale Eignung oder die Erfüllung der Übertrittsbedingungen für die Schulart Gymnasium. www.musikgymnasium-belvedere.de

Liszt für die Klavierjugend

Zum 2. Franz-Liszt-Musikwettbewerb für junge Pianisten hat die Musikhochschule Weimar vom 23. Februar bis 4. März 80 Talente aus 25 Ländern, „die Elite des globalen Pianisten-Nachwuchses“, eingeladen. In der Kategorie bis 13 Jahre spielen die Teilnehmer Werke unter anderen von Bach, Beethoven, Liszt und Bartók. Für die Kategorie der 14- bis 16-Jährige ist das Repertoire um ein nach 1950 komponiertes Werk erweitert. Für die 17- bis 19-Jährigen steht zusätzlich Franz Liszts Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur mit dem Orchester des Musikgymnasiums Schloss Belvedere auf dem Programm. Von allen Teilnehmern wird wahlweise ein Kammermusikvortrag, eine eigene Komposition oder ein Improvisationsvortrag erwartet. Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen stellt Preise im Wert von 12.000 Euro bereit. Die Preisträger stellen sich am 4. März in Weimar, Schloss Belvedere, und am 6. März in Bayreuth vor.

INMM-Frühjahrstagung

Das Institut für Neue Musik und Musikerziehung (INMM) in Darmstadt führt vom 15. bis 18. April 2009 seine 63. Frühjahrstagung zum Thema „Neue Musik und andere Künste. Literatur, Bildende Kunst und Architektur“ durch. Für die Veranstaltung, die auf das Zusammenspiel von Theorie und Praxis zielt, konnten namhafte Komponistinnen und Komponisten der Gegenwart, aber auch renommierte Literaten, Musikwissenschaftler und -pädagogen sowie Vertreter anderer Disziplinen gewonnen werden. Ausgehend von einem übergreifenden Themenblock zur Vernetzung der Künste untereinander widmen sich weitere thematische Blöcke den jeweiligen Querbezügen zu Literatur, Bildender Kunst und Architektur. Portraitiert wird zudem der schweizerische Komponist Beat Furrer, der bei der Tagung auch selbst anwesend sein wird.
Tagungsort: Akademie für Tonkunst, Ludwigshöhstraße 120, 64285 Darmstadt, www.neue-musik.org

Musik im Zivildienst

Ab Sommer 2009 können junge Musiker ihren Zivildienst wieder musikalisch ableisten. Wer ein oder mehrere Instrumente spielt (Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klarinette, Saxophon, Flöte, Oboe, Gesang/Moderation, Klavier, Akkordeon, Gitarre) und Interesse hat an einer vielseitigen musikalischen Tätigkeit, kann sich bis 10.03.2009 beim Verein „Soziale Betreuung durch Musik“ e.V. in München bewerben. Vorspiele ab Ende März 2009. zdmusik.de/ sbm [at] zdmusik.de (sbm[at]zdmusik[dot]de), Tel. 089/54 01 89 88

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