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Nachrichten 2024/12

Untertitel
klub katarakt / DTKV: Kulturpolitik im freien Fall / Nürnberger Musikfest ION
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Festival zeitgenössischer Musik für alle: klub katarakt +++ DTKV: Kulturpolitik im freien Fall +++ Auf der Suche nach Frieden – Das Nürnberger Musikfest ION 2025

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Festival zeitgenössischer Musik für alle: klub katarakt

Das Festival klub katarakt präsentiert vom 15. bis zum 18. Januar 2025 im 20. Jahr experimentelle Musik jenseits streng akademischer Kontexte. Mit dem klaren Ziel, besonders auch Interessierte ohne spezifisches Fachwissen über zeitgenössische Musik zu erreichen, wird das Hamburger Fes-tival von einem stetig wachsenden heterogenen Publikum aller Altersschichten angenommen. Nachdem klub katarakt wegen unzureichender Förderung ein Jahr pausieren musste, freuen sich die Macher*innen, 2025 wieder ein wie gewohnt ausgefallenes bis avantgardistisches Programm präsentieren zu können.

Besonderer Gast als Ensemble in Residence des diesjährigen Festivals ist Dedalus aus Toulouse/Frankreich. Das 1996 von Didier Aschour gegründete Ensemble organisiert sich als Kollektiv, das Arrangements, Orchestration und Interpretation gemeinsam entwickelt. Sein Repertoire reicht von Klassikern des Minimalismus zu Auftragswerken von Komponist*innen und umfasst auch Interpretationen von Werken nicht klassifizierbarer Künstler*innen. Dedalus widersetzt sich traditionellen Kategorien und spielt „konzeptionelle und einfühlsame Musik, die radikal und fesselnd, subtil und kraftvoll ist“, so die Veranstalter. Dedalus wird insgesamt vier Konzerte spielen und auch im Eröffnungskonzert auftreten.

Ein Fokus des Festivals liegt auch auf raumbezogener Musik. Die drei ineinander übergehenden Hallen auf Kampnagel, in denen die Konzerte stattfinden, laden dazu ein, sich fließend durch die Klänge zu bewegen. So wird es bei der Eröffnung wieder eines der traditionellen „Wandelkonzerte“ geben, bei denen das Publikum zum aktiven Teil einer Konzert-installation wird. 

In der „Langen Nacht“ präsentiert das Festival primär Erst- und Uraufführungen der hiesigen Szene sowie internationaler Gäste. In Kooperation mit der Kurzfilm Agentur Hamburg werden auch Experimentalfilme das Musikprogramm begleiten Genauere Informationen zum Festival, zu den Konzerten und Eintrittspreisen unter www.klubkatarakt.net und www.kampnagel.de 

DTKV: Kulturpolitik im freien Fall

Zeitgleich zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe berät der Berliner Senat über Kulturkürzungen in Höhe von rund 130 Millionen Euro. Nach Beschluss werden die Ergebnisse dem Abgeordnetenhaus zur Beratung übergeben. Das Landesparlament stimmt am 5. Dezember darüber ab.

„Diese geplanten Kürzungen würden für die Kultur etwa zwölf Prozent weniger Budget als noch im Vorjahr bedeuten. Die freie Szene, die einzelnen Künstlerinnen und Künstler werden teilweise doppelt und dreifach betroffen sein: Neben der ohnehin hohen Inflation von 10 bis 12 Prozent und den auslaufenden Staatshilfen nach der Pandemie käme mit dem Sparzwang ein weiterer herber Schlag. Dazu Christian Höppner, Präsident des Deutschen Tonkünstlerverbandes: 'Der DTKV appelliert an die Abgeordneten des Abgeordnetenhauses von Berlin die Kürzungsbeschlüsse des Berliner Senats nicht umzusetzen. Die Kürzungsbeschlüsse (…) werden drastische Folgen für die Berliner Stadtgesellschaft haben. Neben den Verschlechterungen für kulturelle Teilhabe, der Verringerung kultureller Vielfalt, der Existenzgefährdung freischaffend Kreativer, der Reduzierung der kulturellen Strahlkraft Berlins mit dem damit einhergehenden volkswirtschaftlichen Folgen, schadet der Berliner Senat mit dieser gegen die Kultur gerichteten Politik dem gesellschaftlichen Zusammenhalt.'“

Auf der Suche nach Frieden – Das Nürnberger Musikfest ION 2025

Unter dem Motto „Wo ist Frieden?“ findet vom 27. Juni bis 6. Juli das Musikfest ION 2025 in Nürnberg statt. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Europa haben sich den Veranstaltern zufolge intensiv mit dem Festivalthema auseinandergesetzt. So entstehen vielfach eigenständige Neuproduktionen und Exklusivprogramme für das Musikfest ION. Intendant Moritz Puschke sagt dazu: „Es ist ein großes Glück, mit den eingeladenen Künstler*innen Programme, Klänge und Haltungen zu entwickeln und in unserem Festival gemeinsam mit dem Publikum auf die Suche nach Frieden zu gehen.

Das Vokalensemble Voces8 eröffnet das Festival am 27. Juni in St. Sebald, nur wenige Tage später tritt an gleicher Stelle der Schauspieler Charly Hübner auf. Am 4. und 5. Juli singt er Franz Schuberts „Winterreise“ und verbindet sie mit Songs von Nick Cave. Begleitet wird er dabei vom Ensemble Resonanz aus Hamburg und einer Jazzband. Erstmals erklingt sein Programm „Mercy Seat“ in einer Kirche. 

Bei weiteren Konzerten sind unter anderem die Organistin Anna Lapwood (28. und 29.6.), das Chorwerk Ruhr mit dem Chorzyklus „Figure humaine“ von Francis Poulenc (30.6.), der Windsbacher Knabenchor mit Bach und Palestrina (2.7.), und am 6.7. der Chor des BR mit dem Münchner Rundfunkorchester zu erleben. Letztgenannte führen unter der Leitung von Patrick Hahn „A Child of Our Time“ von Michael Tippett auf. Im Konzert von Amarcord (1.7.) zusammen mit dem norwegischen Bandoneon-Spieler Per Arne Glorvigen ist eine Uraufführung zu hören. Darin sind Texte von Friedensnobelpreisträgern vertont.

Das Mitsingkonzert am 5.7. ermöglicht hunderten Sängerinnen und Sängern aus ganz Deutschland direkte Teilhabe. Die Dirigentin Ingrid Kasper leitet das Mozart-Requiem zum Mitsingen, begleitet von den Nürnberger Symphonikern. www.musikfest-ion.de

 

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